Investoren-Lexikon: Hedgefonds
Der Name "Hedgefonds" kommt vom englischen Wort Hedge, das Absichern bedeutet. Die erste Person, die diesen Begriff auf dem Finanzmarkt einführte, war ein Doktor der Sozialwissenschaften aus den Vereinigten Staaten. 1949 gründete Alfred Jones den ersten Hedgefonds der Welt, der nach ihm benannt wurde: A. W. Jones 3333 Co. Den Fonds gibt es übrigens noch heute.
Jones entwickelte ein für seine Zeit neues Geschäftsmodell: Er nutzte die Geldmittel anderer Menschen, um Aktien zu kaufen und auf diese Weise Finanzmittel für Projekte anzuziehen. Dabei sagte er nicht das Wachstum oder den Rückgang von Wertpapieren voraus, sondern stellte das Portfolio aus sowohl starken als auch schwachen Aktien zusammen, um die Bilanz zu erhalten. Starke Vermögenswerte wurden in langfristige Geschäfte investiert, schwache Vermögenswerte – in kurzfristige.
Jones war der erste, der einen Zinssatz von 20% für die Dienstleistungen von Händlern festlegte. Der Alfred Jones-Investmentfonds begann in den späten 1950er Jahren an Popularität zu gewinnen. Innerhalb von fünf Jahren brachte die vom amerikanischen Innovator erfundene Methode den Investoren mehr als 300% pro Jahr, danach erschienen Nachahmer. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre gründeten auch andere Geschäftsleute, darunter J. Soros und R. Dalio, ihre eigenen Fonds nach demselben Szenario. Bis heute übersteigt das Kapital, das von Hedgefonds verwaltet wird, 4 Billionen Dollar.
Die Tätigkeit von Hedgefonds unterscheidet sich von der von Risikokapitalfonds:
- Investoren steht es frei, durch den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren in den Fonds einzusteigen oder ihn zu verlassen. Risikofonds-Investoren hingegen dürfen ihren Wertpapieranteil nicht zurückziehen oder reduzieren, bis das Projekt abgeschlossen ist.
- Hedgefonds versuchen, in gewinnbringende Wertpapiere oder unterbewertete Aktien zu investieren, deren Wert bald steigen wird. Risikokapitalfonds kaufen in der Regel Risikoaktiva, z.B. Aktien von kleinen Unternehmen oder Startups, und stimulieren dadurch deren nachhaltige Entwicklung. Deshalb können Hedgefonds jederzeit einen Teil ihres Vermögens ohne Verluste verkaufen, was bei Risikokapitalfonds nicht der Fall ist.
Hedgefonds erhalten für ihre Arbeit Gebühren. Auf dem Markt sind zwei Arten von Belohnungen beliebt:
å management fee – Fondsverwaltungsgebühr. In der Regel beträgt die Provision 2% des AUM (Assets Under Management - Verwaltete Aktiva. Dieser Begriff bezeichnet den Gesamtwert der Wertpapiere, die vom Händler im Namen von Kunden verwaltet werden).
å performance fee – Erfolgshonorar für das Ergebnis. Die Provision kann bis zu 20% des Fondsgewinns während des Zeitraums der Anlageverwaltung betragen.
Wenn Sie besser verstehen wollen, wie Hedgefonds funktionieren, schauen Sie sich die Serie "Billions" an.