Warum technische Innovationen in Russland nicht in großem Umfang implementiert werden: Artikelübersicht von "SowElMasch"-Experten

Warum technische Innovationen in Russland nicht in großem Umfang implementiert werden: Artikelübersicht von "SowElMasch"-Experten

Viele Investoren im Projekt "Duyunov-Motoren" interessieren sich für das Schicksal von Innovationen in Russland, wo es nur selten dazu kommt, dass eine Erfindung das Stadium der vollständigen Umsetzung erreicht. Warum "überleben" nur wenige innovative Unternehmen und was ist der wichtige Vorteil unseres Projektes? Dieses Thema war Gegenstand des Artikels der "SowElMasch"-Mitarbeiter Yana Teplova und Yuriy Agrikov, der in der neuesten Ausgabe der populärwissenschaftlichen Zeitschrift "Neuerer und Rationalisator" (Nr. 4, 2020) unter der Rubrik "Eigene Meinung" veröffentlicht wurde.

Die Autoren setzen sich mit der Frage auseinander, warum technische Innovationen in Russland nicht in großem Umfang implementiert werden, obwohl die Behörden des Landes einen Kurs auf die Entwicklung der Innovationen verkündeten und es eine Reihe von Förderprogrammen zur Unterstützung von Wissenschaft und Technologien gibt.
Der Grund für den Niedergang vieler Initiativen, so die Autoren des Artikels, ist das Wirtschaftssystem selbst, das eigentlich darauf ausgelegt ist, sie zu fördern.

"Das Bankensystem ist eigentlich nicht dafür geeignet, mit Venture-Projekten, zu denen ja alle innovativen Startups gehören, zu arbeiten. Angefangen bei der Höhe der bereitgestellten Mittel und den unerschwinglichen Zinssätzen bis hin zu den Konditionen der Erfüllung von Verpflichtungen. Oft reichen die Kreditraten nicht aus, um ein Projekt umzusetzen, das Ergebnis wird aus dem einen oder anderen Grund nicht rechtzeitig erreicht, das Unternehmen kann seinen Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern nicht nachkommen... das System bringt das innovative Unternehmen nahezu um, wenn es in die Klemme gerät, trotz aller Maßnahmen der staatlichen Förderung".

Die Banken profitieren definitiv, wenn das Unternehmen pleite geht: das Eigentum, das bei der Kreditvergabe bescheiden bewertet wurde, wird beschlagnahmt und zum Marktwert verkauft, danach gehen alle Vermögenswerte in die Hände Dritter über.

Gleichzeitig sollte verstanden werden, dass es nicht um die Unfähigkeit von Innovatoren geht, ihre eigenen und angezogenen Ressourcen zu verwalten. Innovative Projekte sind per Definition immer riskant. Zur deren vollständigen Umsetzung bedarf es eines soliden finanziellen Sicherheitspolsters und eines erheblichen Zeitaufwands. In der heutigen Welt gibt es keine Innovationen, die auf die Schnelle entstehen. Welche Ressourcen werden benötigt, um eine Idee oder ein Patent in ein Endprodukt zu verwandeln?

Arbeitskräfteressourcen. Dies ist die Arbeit von Forschern, Ingenieuren, Technologen, Konstrukteuren, Facharbeitern, Programmierern, Analysten, Wirtschaftswissenschaftlern usw.
Materiell-technische Basis: Ausrüstungen, Materialien, Software.
Dienstleistungen von Drittunternehmen: von der Vermietung der Räumlichkeiten bis hin zu Zertifizierungsdiensten.

Den Erfolg der Erfindung können auch externe Faktoren wie Sanktionen, Konkurrenz, Vorhandensein eines starken Monopols auf dem Markt usw. beeinflussen. Die Wahrscheinlichkeit, Fristen nicht einzuhalten und seinen Verpflichtungen nicht nachzukommen, ist hoch. Innovationstätigkeit, die mit Fördermitteln unterstützt wird, wird durch die Fülle von allen möglichen Inspektionen, Genehmigungen und Berichten erschwert, die sogar potenzielle Kunden abschrecken können.

Ein anschauliches Beispiel für eine innovative Initiative, die dem System zum Opfer fiel, ist das Projekt "Zetta". Den Entwicklern des Elektroautos fehlten die Mittel, um eine Versuchsproduktion zu starten, ein weiterer Kredit wurde wegen des hohen unternehmerischen Risikos abgelehnt. Auch die Umstände spielten nicht mit: Der Dollarkurs stieg, wegen der Pandemie wurde die Lieferung von ausländischen Komponenten eingestellt. Infolgedessen versucht das Unternehmen nun, an Ingenieur-Dienstleistungen zu verdienen, um das Projekt zum Abschluss zu bringen.

Gibt es einen Ausweg für innovative Unternehmen in Russland oder ist die Situation aussichtslos? Die Autoren des Artikels glauben, dass Crowdinvesting eine der Möglichkeiten zur Lösung dieses Problems sein könnte. Die kollektive Finanzierung ermöglicht es den Innovatoren, nicht von gebundenen Bedingungen abhängig zu sein, und den Investoren — die investierten Mittel zurückzubekommen, wenn die Projektziele erreicht werden, und einen Teil des Unternehmensvermögens zu besitzen.

"Auf dem Investitionsmarkt gewinnt das Crowdinvesting immer mehr an Bedeutung, da eine große Anzahl von Investoren und Projekten ohne Vermittler interagieren kann..." Unternehmen, die Crowdinvesting-Projekte umsetzen, haften direkt gegenüber ihren Investoren. Und viele Menschen haben die Möglichkeit, an der Entwicklung von Innovationen zu partizipieren und zu erschwinglichen Konditionen ihr eigenes Investmentportfolio aufzubauen, um in Zukunft Erträge zu erwirtschaften. Und obwohl jede Partei gewisse Risiken trägt, "lässt das Modell eines kollektiven, "dezentralen" Anlegers ohne Vermittler zumindest das Risiko der Unterfinanzierung erheblich ausgleichen."

Den vollständigen Artikel können Sie unter https://clck.ru/SNxEG lesen (auf Russisch).

Crowdinvesting-Projekte, die weltweit an Popularität gewinnen, kommen in der russischen Realität noch selten vor. Das Projekt "Duyunov-Motoren" ist in vielerlei Hinsicht einzigartig für Russland, weil es nicht den ausgetretenen Pfaden folgt, sondern seinen eigenen Weg einschlägt. Und vielleicht ist dies genau der Weg, den andere russische Innovatoren in Zukunft gehen werden.