Milliarden-Fehler von Händlern
Dank der Artikel über erfolgreiche Geschichten von Börsenhändlern könnte jemand denken, dass der Handel mit Wertpapieren extrem einfach und profitabel ist. Um diese Mythe zu zerstreuen, veröffentlichen wir heute einen Artikel über die größten Misserfolge professioneller Börsenhändler, die nicht nur Inhaftierung einiger von ihnen, sondern auch die Insolvenz der größten Unternehmen zur Folge hatten.
1. Nick Leeson, 1,3 Milliarden Dollar. Der aufgehende Stern des Börsenhandels, 26-jähriger Leeson, wurde 1992 zum Generalmanager von der Niederlassung der ältesten britischen Bank Barings in Singapur befördert. Nach nur 2 Jahren stieg der Anteil seiner persönlichen Börsengeschäfte am Gesamtgewinn des Unternehmens von 10% auf 30%! Der berauschende Erfolg und das unendliche Vertrauen des Bankmanagements veranlassten Leeson dazu, rücksichtslos Optionen auf den Index Nikkei 225 zu kaufen, dessen Kurs zu diesem Zeitpunkt fiel. In dem Bemühen, den Abwärtstrend zu brechen, gab er riesige Geldsummen für den Кauf auf Termin für das Geld der Bank aus und war bereits dem Erfolg nahe. Doch am Morgen des 16. Januar 1995 ereignete sich in Japan das stärkste Erdbeben mit einer Stärke von 7,2, das einen Teil der Stadt Kobe zerstörte und 6,5 Tausend Menschen das Leben kostete. Die Katastrophe führte zum Zusammenbruch des japanischen Index Nikkei 225 und zum Bankrott der ältesten britischen Bank, die anschließend für nur <1 weiterverkauft wurde. Dabei wurden auf den persönlichen Konten des Händlers 35 Millionen Dollar festgestellt. Wegen der Finanzmanipulationen und Amtsmissbrauchs wurde Nick Leeson vom Gericht in Singapur zu 6,5 Jahren Gefängnis verurteilt.
2. Brian Hunter, 6,5 Milliarden Dollar. Der kanadische Händler Brian Hunter verdiente 2005 1 Milliarde Dollar für den Hedge-Fonds Amaranth Advisors mit Investments in Erdgas-Futures. Wenige Monate später brachten die Hurrikane "Katrina" und "Rita", die die USA getroffen hatten, erhebliche Schäden für die Infrastruktur der Gasförderung im Golf von Mexiko mit sich. Infolgedessen ging die Gasgewinnung um mehr als 5 Millionen Kubikmeter zurück, was zu einem Anstieg des Gaspreises führte. Der erfolgreiche Deal brachte Hunters Hedge-Fonds über 1 Milliarde Dollar, und Brian selbst verdiente 113 Millionen Dollar an Provisionen. Im Jahr 2006 hoffte der Händler, seinen Erfolg wiederholen zu können, berücksichtigte aber nicht die Veränderungen, die sich auf dem Markt vollzogen hatten: Im Laufe des Jahres schufen Erdölunternehmen Gasreserven für den Fall neuer Katastrophen, und einer der konkurrierenden Händler begann, auf den Preisrückgang der Gasfutures zu setzen. Hunter gab Milliarden Dollar aus in dem Bemühen, durch intensive Geschäfte den Anschein eines lebhaften Handels zu erwecken, wodurch er eine vernünftige Grenze überschritt und den Hedge-Fonds zu Verlusten in Höhe von 6,5 Milliarden Dollar führte. Infolgedessen verlor Amaranth Advisors den größten Teil seines Vermögens und ging bankrott — dieses Ereignis ging als der größte Zusammenbruch des Hedge-Fonds in die Geschichte ein.
3. John Rusnak, 691 Millionen Dollar. Während er als Devisenhändler in der US-Repräsentanz der Allfirst Bank arbeitete, ließ sich John von riskanten Geschäften mit dem japanischen Yen mitreißen und brachte seinem Arbeitgeber Millionenverluste ein. Fünf Jahre lang versuchte er, Einbußen zu verbergen und das Geld zurückzugewinnen, verschlimmerte aber die Situation immer mehr. Am 17. Januar 2003 wurde er zu 7,5 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Verluste in Höhe von 691 Millionen Dollar verschwiegen hatte, und er wurde verpflichtet, einen zumutbaren Betrag aus seinen Einkünften jeden Monat auszuzahlen, um seine Schulden zu begleichen.
Was ist der Zweck dieses Artikels? Zu zeigen, dass es immer einen klaren Verstand und eine gründliche Marktanalyse geben soll.