Der wohl beste unbekannte Investor der Welt
Kennst Du den Namen Herbert Wertheim? Sein Vermögen wird von Forbes auf 2,3 Milliarden Dollar geschätzt, und sein Name ist auf den Fassaden der von ihm gesponserten Universitäten zu sehen. In seinem Leben erzielte der 80-jährige Unternehmer bedeutende Erfolge durch den Aufbau von "Brain Power", einem Unternehmen, das Laborgeräte, Reinigungsmittel und Zubehör für Optiker, Optometristen und Augenärzte herstellt. Heute besitzt es mehr als 100 Patente und Urheberrechte auf dem Gebiet der Optik, was dem Eigentümer etwa 25 Millionen Dollar pro Jahr einbringt.
Aber gar nicht seine Business-Leistungen erlauben es Herbie, in einem 16 Millionen Dollar teuren Haus am Meer zu leben, eine Ranch in der Nähe des Skigebiets in Colorado zu besitzen und die Wintermonate in der eigenen Kajüte auf dem größten Luxus-Schiff für dauerhaften Wohnsitz - The World - zu verbringen.
Wertheim kann als der größte aller wenig bekannten Investoren bezeichnet werden. Seine Fähigkeit, in Technologieprojekte zu investieren, brachte ihm Milliarden ein: laut Berichten der Finanzholdinggesellschaft "Fidelity" besitzt er Hunderte Millionen Dollar allein in Apple- und Microsoft-Aktien.
Einer der Hauptgrundsätze Wertheims lautet "Investiere nur in das, was du kennst und verstehst". Diese Strategie wurde 1989 populär, nachdem das Buch "One up on Wall Street" (deutscher Titel: "Der Börse einen Schritt voraus") von Peter Lynch, dem Manager des Investmentfonds "Magellan", veröffentlicht worden war. Der Autor bewies, dass es möglich ist, auf Grundlage eigener Erfahrungen und Spezialkenntnisse Erfolge im Bereich Investitionen zu erzielen.
Dieser Regel folgend konzentriert sich Herbie nicht auf Finanzberichte, sondern liest sorgfältig Patente und prüft 12 Stunden pro Woche die technische Dokumentation von Projekten, die ihn interessieren. "Für mich ist das intellektuelle Vermögen, mit dem man weiter wachsen kann, von größerer Bedeutung", kommentiert er die Auswahl von aussichtsreichen Unternehmen. Kenntnisse im Bereich Maschinenbau, technische Natur der Optometrie und Patente von "Brain Power" halfen Wertheim, das Potenzial der IBM-, 3M- und Intel-Aktien zu erkennen, als diese Unternehmen gerade erst auf den Markt kamen. Heute stiegen seine Investitionen um das Hundertfache, von Tausenden auf Millionen Dollar.
Wie Warren Buffett ist auch Herbert Wertheim der Meinung, dass Aktien zuverlässiger Unternehmen auch innerhalb des Zeitraums der Kurssenkung gekauft werden sollten, wenn der Wert des Produkts durch Patente bestätigt wird und eine langfristige Perspektive hat.
Trotz Dutzender bekannter Namen im Investmentportfolio, von General Electric und Google bis hin zu British Petroleum und der Bank of America, war der Investor besonders stolz auf die 1986 gekauften Microsoft-Aktien, als das Unternehmen erstmals an die Börse ging. Wertheim kannte sich schon damals gut mit Computern aus und war sogar an deren Entwicklung beteiligt. Die gewonnenen Kenntnisse halfen ihm, die Aussichten des zukünftigen "Giganten" zu erkennen und in seine Entwicklung zu investieren.
Die Einkünfte aus seinem umfangreichen Wertpapierportfolio gibt Herbie für ein komfortables Leben für sich und seine Familie aus und verwendet sie auch für weitere Investitionen. Die unveränderliche Gewohnheit, einen Teil des verdienten Geldes in Aktien von innovativen Unternehmen zu investieren, machte Wertheim zu einem reichen Menschen und gab ihm die Möglichkeit, sein Traumleben zu genießen.